Giselas Foto-Abenteuer bis nach Holland! Tauchen Sie ein in ihre Wanderreise durch die Schweiz, Deutschland und Holland – mit Hündin "Indie" an der Leine und einem Lächeln im Gesicht.
Interview mit Gisela Kammermann, Betreuerin Atelier
Seit wann arbeitest du bei der WBM?
Ich habe im Dezember 2021 im Atelier bei der WBM angefangen zu arbeiten. Es war mehr oder weniger ein Zufall. Ich war gerade von meiner 5-monatigen Wanderreise zurückgekommen und wurde von der damaligen Leiterin gefragt, ob ich nicht Lust hätte, eine Stellvertretung zu übernehmen. Zum Glück konnte ich die Stelle behalten.
Was gefällt dir besonders im Atelier?
Ich schätze die Arbeit mit den Menschen und die vielfältigen Möglichkeiten im kreativen Bereich, aber auch beim Kochen und Musizieren. Es ist unglaublich abwechslungsreich, und jeder Tag hält neue Überraschungen bereit. Ausserdem schätze ich unser tolles Team sehr, und ich komme jeden Tag gerne zur Arbeit.
Was kann anspruchvoll sein im Alltag?
Die Tagesform unserer Klienten bestimmt, wie der Tag verläuft. Manchmal planen wir bestimmte Arbeiten oder Projekte, aber am Abend stellen wir fest, dass wir nichts davon umsetzen konnten. Es ist wichtig, flexibel zu sein.
Was machst du in deiner Freizeit?
Ich spiele gerne Gitarre und mittlerweile auch wieder Klavier. Ausserdem mache ich gerne Weitwanderungen.
Wie bist du zum Weitwandern gekommen?
Ich hatte schon immer den Wunsch, einem Fluss entlang bis zum Meer zu folgen. Vor etwas mehr als einem Jahr nahm ich mir ein Time-out und habe mir diesen Traum erfüllt.
Von wo bist du gestartet?
Ich bin am Oberalppass gestartet, dem Ursprung des Rheins, und bin dann durch die Schweiz, Deutschland bis nach Holland ans Meer gewandert.
Warst du alleine unterwegs?
Nicht ganz, meine Hündin «Indie» war mit mir unterwegs und bestimmte den Rhythmus. Sie ist nicht mehr die Jüngste, und die Hitze machte uns beiden zu schaffen. Wir waren daher jeweils sehr früh am Morgen unterwegs und schafften etwa 10 bis 15 km pro Tag.
Wie habt ihr übernachtet?
In den ersten 6 Wochen im Zelt, dann in Airbnbs und Bed and Breakfasts.
Gab es herausfordende Momente?
Die Sommerhitze im Jahr 2022 machte es schwierig, meinen Proviant frisch zu halten, und auch die Einkaufsmöglichkeiten wurden knapp.
Wie hast du das gelöst?
Ich organisierte dann meinen Camper und setzte die Wanderungen etappenweise fort. So konnte ich mich weiterhin gesund ernähren.
Was begeister dich am Weitwandern?
Das Tempo ist entspannt, und ich habe meinen eigenen Rhythmus gefunden. Man hält oft an und schaut in die Natur. Diese Momente der Stille und Einkehr haben mir viel Ruhe und Zufriedenheit geschenkt.
Hast du eher die Einsamkeit geschätzt oder die Begegnungen?
Eher die Einsamkeit, ich suchte auch nicht aktiv den Kontakt. Aber eine besonders schöne Begegnung hatte ich mit einer deutschen Familie auf einem Campingplatz in Lörick, nahe Düsseldorf. Wir stehen immer noch in Kontakt.
Wie hast du dich bei deiner Ankunft am Meer in Holland gefühlt?
Es regnete in Strömen (lacht), aber es war ein besonderer Moment. Ein unwirklicher Augenblick, weil man das Ziel erreicht hat und eine gewisse Leere einsetzt. Man weiss, dass man dieses Leben jetzt wieder loslässt.
Hast du bereits nächste Pläne?
Es gibt viele Ideen. Als nächstes stelle ich mir eher kürzere Etappen vor, zum Beispiel im Burgund in Frankreich. Da gibt es einen alten Söldnerweg direkt am Meer, entlang der Klippen. Im Moment muss ich jedoch zuerst meine Reisekasse wieder etwas füllen.