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«Ich finde es interessant, wie ich im Alltag Parallelen zwischen der Arbeit mit meinen Hunden und der Arbeit mit Menschen mit Unterstützungsbedarf entdecke.»

Interview mit Claudia Warmbrodt, Arbeitsagogin i.A. Bäckerei "Bim Donner"

Wie lange arbeitest du in der Bio-Bäckerei «Bim Donner»?
Ich habe am 1. Januar 2024 begonnen, hier in der Bäckerei als Praktikantin zu arbeiten. Ich musste krankheitsbedingt wegen meiner Hand meine Arbeit als Floristin aufgeben und starte nun meine Umschulung mit der Ausbildung zur Arbeitsagogin.

 

Und die Arbeit in der Bäckerei ist für deine Hand kein Problem?
Nein, im Gegenteil, die Bewegungen haben viel mit Rundungen zu tun, und das tut meiner Hand sehr gut.

 

Was gefällt dir besonder an deiner Tätigkeit bei uns in der Bäckerei?
Neben dem Backen, was ich privat viel lieber mache als Kochen, hat mir die Arbeit vom ersten Moment an gefallen. Aber noch viel wichtiger war für mich die offene und herzliche Art des gesamten Teams hier. Seit dem ersten Tag komme ich gerne zur Arbeit. Das Team ist sehr familiär, und auch die Arbeit für Menschen mit Unterstützungsbedarf ist genau mein Ding. Bereits nach meiner Lehre war es schon ein Thema für mich, eine Ausbildung in diesem Bereich zu machen.

 

Wie lange dauert die Ausbildung zur Arbeitsagogin?
2 Jahre, den eidg. Abschluss kommt dann zu einem späteren Zeitpunkt. Ich habe blockweise Schule, zwischen einem bis drei Tage und den Rest arbeite ich hier in der Bäckerei. Ich habe Respekt mit 43ig wieder eine neue Ausbildung zu machen aber auch viel Freude und Motivation.

 

Was ist dein Hobby nebst der Arbeit?
Ich habe aktuell zwei Hunde mit meinem Partner zusammen, und die beiden sind unsere grosse Freude. Die kleine «Freya» kommt aus Ungarn, aus einer Auffangstation. Als sie sechs Monate alt war, kam sie zu uns in die Schweiz. Unser zweiter Hund «Fly» ist ein Boerboel, ein südafrikanischer Bauernhund, den wir seit klein auf bei uns haben. Lustig ist, dass Freya die Chefin der beiden ist – sie ist älter und länger bei uns, obwohl Fly gegenüber Freya ein Riese ist. Die Rangordnung spielt da eine wesentliche Rolle.

 

Was fasziniert dich an euren Hunden?
Durch meine Hunde habe ich gelernt, Körpersprache zu interpretieren. Ähnlich wie Menschen haben auch Hunde individuelle Gesichtszüge und eine eigene Körpersprache. Ich finde es interessant, wie ich im Alltag Parallelen zwischen der Arbeit mit meinen Hunden und der Arbeit mit Menschen mit Unterstützungsbedarf entdecke. Dieses Verständnis hilft mir enorm.

Da es bei unseren Klienten gelegentlich vorkommen kann, dass Emotionen unkontrolliert zum Ausdruck kommen, ermöglicht mir die Fähigkeit, ihre Körpersprache zu lesen, bereits im Vorfeld angemessen darauf zu reagieren.

 

Kann man sagen, dass du deinen Platz im Leben gefunden hast?
Ja, absolut. Auch meine Familie bestätigt mir immer wieder, wie aufgestellt und glücklich ich heute auf sie wirke.

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